Erste laserstrahlgeschweißte Ferngasleitung weltweit

ForschungStrahlschweißenDienstleistungen

Baustellen-Premiere für eine neue Technologie zum Schweißen einer Gashochdruckleitung

Südlich von Greifswald gab es im Oktober 2016 eine Weltpremiere: Erstmals wurde beim Verlegen einer Ferngasleitung der ONTRAS Gastransport GmbH das Laserstrahl-Orbitalschweißen auf der Baustelle eingesetzt. An einem 1,1 km langen Abschnitt wurden ca. 60 Rohre mit dem neuen Verfahren verschweißt. Die Nennweite betrug dabei 300 mm, die Wandstärke 6,3 mm. Neu dabei ist, dass nicht wie üblich die Verbindung durch Handschweißer ausgeführt wird, sondern durch eine Orbitaltechnik, in die ein Laser integriert ist. Dabei kommt ein Faserlaser mit 6 kW Leistung zum Einsatz. Die Parameter werden dabei so eingestellt, dass sie über die gesamte Schweißung konstant bleiben. Die größte Herausforderung war die präzise Justierung der zu verbindenden Rohre, da nur ein Fügespalt von max. 0,2 mm zwischen beiden Rohrenden toleriert werden kann. Die nächste Schwierigkeit stellten die wechselnden Witterungsbedingungen dar, denen die gesamte Lasertechnik permanent ausgesetzt war. Eine baustellentaugliche Anlagentechnik zu konfigurieren war deshalb einer der Schwerpunkte der vorausgegangenen  Entwicklungsarbeiten in der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle zusammen mit ONTRAS als Partner. Dazu die passende Parametereinstellung für das Heften und Schweißen der Rohre zu definieren, stellte die Entwicklungsingenieure vor eine weitere Aufgabe. Das Ergebnis lässt sich sehen: Die in der SLV Halle entwickelte Technik gestattet das Laserstrahl-Orbitalschweißen auch auf dem schwierigen Terrain einer Baustelle. Bei einer Schweißzeit von ca. 70 s wird die Schweißnaht in nur einer Lage hergestellt. Ein Handschweißer benötigt für diese Arbeit deutlich länger. Nicht zuletzt das perfekte Zusammenspiel zwischen dem Auftraggeber (ONTRAS Gastransport GmbH), dem Rohrverleger (PPS Pipeline Service GmbH) und der SLV Halle GmbH ermöglichte diesen erfolgreichen ersten Einsatz der neuen Technologie unter Baustellenbedingungen. Die nach jeder durchgeführten Schweißung erfolgte zerstörungsfreie Prüfung (100 % Röntgenprüfung, 100 % Ultraschallprüfung und 100 % Sichtprüfung der Decklage) bestätigten eine einwandfreie Qualität der Verbindungen. Damit wurde eindrucksvoll nachgewiesen, dass der Einsatz einer Laserstrahl-Orbital-Anlage zum Verbindungsschweißen von Pipelines möglich und sinnvoll ist.