Projektabschluss: Entwicklung einer Datenbasis für standardisierte Verfahrensprüfungen – NATAN

Für kleine und mittelständische Unternehmen ist es besonders wichtig, schnell auf Kundenanfragen reagieren zu können. Beinhaltet die Anfrage eine Schweißaufgabe im gesetzlich geregelten Bereich, muss das Unternehmen eine Qualifizierung für die entsprechende Schweißaufgabe nachweisen. Dazu ist eine WPQR erforderlich.

Ziel von NATAN: Prozessverkürzung

Zum Erhalt einer WPQR durchläuft ein Betrieb eine Verfahrensprüfung. Gemäß der Schweißaufgabe werden Proben hergestellt und durch ein Prüflabor Materialprüfungen unterzogen. Erst nach positivem Ergebnis erstellt das Unternehmen eine abschließende WPS-Schweißanweisung, auf deren Basis Bauteile geschweißt werden dürfen. Die Schweißparameter dürfen hiernach nicht verändert werden. Liegen im Schweißbetrieb noch keine einschlägigen Erfahrungen vor, kann die Erstellung sicherer Schweißparameter sowohl zeitlich als auch finanziell aufwendig sein, denn oft werden sichere Schweißparameter erst nach mehreren Werkstoffprüfungen identifiziert. Ziel des Projektes NATAN war es, diesen Prozess zu verkürzen. Eine wesentliche Aufgabe war dabei die Erstellung einer internetbasierten Datenbank, mit deren Hilfe Unternehmen nach Eingabe einer Schweißaufgabe dem Geltungsbereich entsprechende Schweißanweisungen auf der Grundlage gesicherter Werkstoffeigenschaften erstellen können. Die hierfür notwendigen WEB-Werkzeuge wurden entwickelt und gesicherte Materialkenngrößen zugeordnet. Während der Projektlaufzeit wurde bereits eine solide Datenbasis für NATAN geschaffen. Diese wird in Zukunft, auf Grundlage der wissenschaftlichen Projekte der SLV Halle, weiter wachsen. Die Software bietet darüber hinaus Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit weiteren Prüfeinrichtungen.

Positive Folgen

Für viele kleine und mittelständische Unternehmen verkürzt sich die Zeit von der Kundenanfrage bis zur Abwicklung des Auftrags enorm – mit dem positiven Effekt, dass die Umwelt
aufgrund von weniger Schweißversuchen und Materialprüfungen geschont wird. Dieser Effekt wird wiederum durch das stetige Wachsen der Datenbasis verstärkt.


Dipl.-Ing (FH) Gordon Hirschfeld

Fachbereichsleiter IT Entwicklung