Florian Schumann: Vom experimentellen Physiker zum Leiter der Werkstofftechnik

Er selbst nennt sich einen „Macher“ und beschreibt sich als „bodenständig“. Florian Schumanns Werdegang ist geprägt von vielfältigen Erfahrungen und ganz viel Neugier.

Frisch in diesem Jahr fängt er als Leiter der Werkstofftechnik bei der SLV Halle an und beginnt damit eine weitere abwechslungsreiche Aufgabe in seiner Karriere. Wir heißen ihn herzlich willkommen!

Kurz nachgefragt bei Florian Schumann!

Anlässlich seines Neustarts bei uns als Abteilungsleiter haben wir nachgefragt.

Herr Schumann, welche Verbindung haben Sie zur Werkstofftechnik bzw. zum Schweißen?

Florian Schumann: Meinen Doktor habe ich in der experimentellen Oberflächenphysik gemacht. D.h., ich habe mich schon immer viel mit der Führung von kleinen Teams sowie Forschung und Entwicklung beschäftigt. Ich hatte sogar ein Angebot zum Postdoc in Kalifornien. Das habe ich der Liebe wegen aber abgelehnt. Stattdessen bin ich in einem kleinen Familienunternehmen gelandet, wo ich mich in den Service-Bereich, Produktentwicklung und technischem Design eingearbeitet habe. Mit Schweißen hatte das allerdings nichts zu tun. Als Autodidakt freue ich mich nun auf den neuen Aufgabenbereich!

Wenn Sie vorher nichts mit Schweißen zu tun hatten, wie sind Sie dann auf die SLV Halle GmbH gekommen?

Tatsächlich habe ich über verschiedenste Quellen von der SLV Halle gehört: Ob Großkunden wie Wella in Darmstadt, die Halle mit dem ehemaligen ZIS in Verbindung gebracht haben oder auch auf der Chance Messe in Halle. Meine eigene Chance habe ich ergriffen! Innerhalb von nur sieben Tagen wurde ich nach meiner Initiativbewerbung zum Bewerbungsgespräch eingeladen und nun bin ich hier.

Was hat Sie zur Initiativbewerbung bewogen und was wollen Sie als neuer Leiter in Ihr Team bringen?

Durch meine Tätigkeit als Servicetechniker und Teamleiter eines Service-Teams für Laborgeräte habe ich schon viele Erfahrungen mit verschiedensten Laborgeräten im Bereich der Messtechnik und mit Prüflaboren. Ich war beispielsweise mehrmals pro Jahr in der QM bei ArcelorMittal in Duisburg und der RST Rail System Testing GmbH. Außerdem besuchte ich regelmäßig das akkreditierte Prüflabor des MPA und IWT in Bremen, sechs akkreditierte Baustoffprüflabore sowie unzählige Werkstoffprüflabore. Als promovierter Physiker habe ich hier nicht nur die Laborgeräte gewartet, sondern auch mit meinen Kunden über Methoden, Ergebnisse und Messtechnik gefachsimpelt. Dadurch kenne ich mich sehr gut mit den Geräten aus der Werkstofftechnik aus. Der Bereich meiner Tätigkeit im Unternehmen davor, hat mir besonders gut gefallen. Außerdem wollte ich gerne was Neues machen; etwas, was sowohl Regelmäßigkeit als auch Abwechslung bietet. All das bietet mir die SLV Halle. Hier kann ich mich wieder ein bisschen mehr um die Forschung kümmern und vielfältige Themen und Methoden anwenden. Gleichzeitig bietet mir die Büro-Arbeit feste Strukturen.

Als Abteilungsleiter der Werkstofftechnik und auch allgemein ist mir gegenseitige Wertschätzung sehr wichtig. Deswegen möchte ich meinem Team offen, freundlich und verständnisvoll gegenübertreten. Ich bin lösungsorientiert, ein „Macher“ oder wie mich meine ehemaligen Kollegen und Kunden nennen: „ein Kümmerer“

Haben Sie ein Vorbild oder eine Leitlinie, an der Sie bei Ihrer Arbeit festhalten?

Ganz klar mein Großvater! Ich habe in den Ferien viel Zeit mit ihm verbracht und gerne seinen Erlebnissen gelauscht. Ob über den Tagebau, dem Krieg oder seiner Tätigkeit als Schweißer und Schlosser in Leuna und Buna, ich konnte viel daraus für mich mitnehmen. Er mag zwar einfach und bodenständig gewesen sein, dafür war er aber auch ein Macher und Autodidakt. Das hat mir imponiert und das nehme ich mir zum Vorbild. Den Mannsfeldersegenstaler, den mein Großvater mir an seinem Sterbebett vererbt hat, trage ich jeden Tag als Glücksbringer in meiner Tasche. Immer, wenn ich den Arbeitsstress mal loswerden muss, denke ich an ihn und wie er mir beigebracht hat, durch Kreativität und Bewegung abzuschalten. Dann lese ich Fantasyromane, male, mache Sport oder verknüpfe beide Welten, indem ich mir meine Pompfen bastele.

Pompfen?

Das kommt vom Jugger-Sport. Vereinfacht gesagt, ist das Rugby mit gepolsterten Schlagstöcken. Seit der Gründung 2010 bin ich in Halle dabei. Ich war sogar mal mehrere Jahre bester Spieler in ganz Halle! Jetzt bin ich seit drei Jahren Vorstandsvorsitzender und seitdem sind wir von 20 wieder auf 60 Mitglieder gewachsen. Aber nicht nur dort habe ich gelernt, wie Führung geht. Auch als Doktor an der Universität habe ich zwei Mitarbeiter betreut und als Leiter des Serviceteams bestand mein Team aus 4 Mitarbeitern. In all diesen Positionen konnte ich bisher meine Eigenschaften als Führungspersönlichkeit erfolgreich anwenden und freue mich nun auf das Werkstofftechnikteam der SLV Halle.

Wir danken für Ihre persönlichen Einblicke und wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihren neuen Tätigkeiten als Abteilungsleiter Werkstofftechnik. Willkommen bei der SLV Halle!


Dr. rer. nat. Florian Otto Schumann

Abteilungsleiter Werkstofftechnik